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   Ausflug in die Frühgeschichte einer ländlichen Region

                   Internet - Arbeit 1/ 2019 - bei wikiservice.at  

 

 

1. Einführung

In den letzten Jahrzehnten konnten die Kenntnisse über den Kulturstand und die Abläufe vor- und frühgeschichtlicher Perioden in Mitteleuropa deutlich erweitert werden. Diese Kenntnisse wurden sowohl durch die archäologische Erkundung zusätzlicher Einzelfunde als auch größerer baulicher Anlagen erreicht (vgl. 2, S. 54 ff.; 5, S. 11 ff,). Besonderes Interesse hat u.a. die Periode der versuchten militärischen Besetzung vom rechtsrheinischen Germanien durch das römische Reich gefunden. Dieses Interesse ist einmal mit der dauerhaften geschichtlichen Wirkung dieser Periode zu erklären. Zum anderen sind die Einzelfunde und gesicherten Anlagen relativ zahlreicher und oft eindeutiger einzuordnen als die voran gegangener Zeitfolgen. 

Als Beispiel für erweiterte Kenntnisse für die Zeit römischer Aktionen wird der Raum Nordhessen/Südniedersachsen angeführt. Für diese Zeit kann die Region als gemeinsames Operationsgebiet im mittleren Germanien (und heutigem mittleren Deutschland) angesehen werden. Die erweiterten Kenntnisse haben zu einigen zusätzlichen Aspekten für vorhandene Landschaftselemente und punktuelle Strukturen in dörflichen Siedlungen geführt. Diese sind Anlass für die folgende Zusammenstellung.

 

2. Überblick römischer Aktionen

Der Beginn konkreter Planungen für die Eingliederung des rechtsrheinischen Germaniens  ist ab etwa 16 v. Chr. anzusetzen (6, S. 282 ff.). Die Umsetzung dieser ersten Phase erfolgte durch Drusus, Stiefsohn des Kaisers Augustus und Statthalter der linksrheinischen Gebiete. Bis 12 v. Chr. wurden mit militärischem Einsatz zunächst Kastelle und mehrere, große Standlager an strategisch wichtigen Standorten angelegt. Um etwa 12 v. Chr. wurde das für Nordhessen /Südniedersachsen regional wichtigste Standlager Hedemünden angelegt. Der Ort liegt etwa 10 Km östlich der Kleinstadt Hann. Münden in Niedersachsen.

Zur geplanten militärischen Unterwerfung des rechtsrheinischen Gebietes bis zur Elbe wurden von Drusus ab 12 v. Chr. drei größere Feldzüge unternommen:

 - 12 v. Chr. wurde vom unteren Niederrhein aus mit Hilfe einer Flotte (über den Zuidersee) entlang der Nordseeküste der Raum der Elbemündung erreicht.

 - Wiederum vom Niederrhein aus (Xanten) erfolgte 11 v. Chr. eine größere Operation entlang der Lippe in den mittleren Weserraum (Stammesgebiet der  Cherusker).

- Die vermutlich umfänglichste Operation (drei Legionen) führte Drusus 9 v. Chr. von Mainz aus durch die westhessische Senke bis Hedemünden/Werra und weiter bis zur Elbe. Auf dem Rückweg (wahrscheinlich die Saale aufwärts und dann entlang der Südharz - Linie) verstarb Drusus an den Folgen eines Unfalls.

- In zeitlichem Abstand erfolgte 5 v. Chr. ein Feldzug entlang des Mains in dortige Stammesgebiete.

Die Feldzüge gingen mit Verwüstungen umliegender Gebiete einher und zwangen die dort siedelnden Germanen zur Anerkennung römischer Oberhoheit bzw. Verpflichtung zum Bündnis. - Nach Drusus Tod ging die Führung an senen Bruder (und späteren Kaiser) Tiberius über. Dieser führte wiederum ab 8 v. Chr. mehrere Feldzüge quer durch das rechtsrheinische Germanien bis zur Elbe durch (13, S. 35 ff.). Mit diesen Unternehmungen wurde die Anerkennung römischer Oberhoheit mehrjährig gefestigt. Ausgehend von den Militärlagern, wurde gleichlaufend der punktuelle Einfluss auf das interne Leben der germanischen Stämme ausgedehnt. Aber 2 n. Chr. kam es nochmals zu einem großen Aufstand der nordwestlichen Stämme, der 4/5 n. Chr. von Tiberius nieder gekämpft wurde. Es folgte widerum eine gefestigte Phase römischer Oberhoheit  und Einflussnahme. Diese endete 9 n. Chr. abrupt mit der Niederlage des Varus gegen eine germanische Koalition unter Führung des Cheruskerfürsten Arminius und dem Verlust von drei Legionen.

In den Jahren 14 bis 16 n. Chr. wurden von römischer Seite unter Führung des Germanicus nochmals mehrere, größere Feldzüge unternommen, u. a. in die Gebiete der Cherusker (Raum Mittelweser) und der Chatten (Nordhessen). Die Operationen erfolgten als Rachefeldzüge und zur erneuten Unterwerfung der Gemanen. Da sich kein dauerhafter Erfolg abzeichnete, ist ab etwa 17 n. Chr. eine Abkehr vom Plan der Eroberung rechtsrheinischer Gebiete anzusetzen (6, S. 296). - Die Zeit römischer Anstrengungen, die Oberhoheit zu gewinnen, dauerten eng gefasst von 14 v. Chr. bis 9 n. Chr., also 23 Jahre. Weiter gefasst, bis zum Ende der Feldzüge des Gemanicus, ergeben sich 30 Jahre.

Die Kämpfe erforderten auf beiden Seiten hohe Verluste, auf römischer Seite zudem abschätzbar hohe Aufwendungen für die militärische Infrastrukrur. Von daher ist die Einstellung der offensiven Strategie nachvollziehbar. Die Kämpfe setzten sich allerdings, unterbrochen von Jahrzehnte langen Ruhephasen, in den folgende Jahrhunderten bis zum Ende der Völkerwanderung fort. Gleichzeitig fand durch wechseltigen Warenaustausch und Handel eine Aufwertung der römischen Präsenz in Germanien statt. Auf diesem Weg dürfte auch direkter römischer Einfluss ausgeübt worden sein, so auf die Erz- und Metallgewinnung sowie die Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte (13, S. 89 ff.).

 

Abb.1: Blick von Südosten auf das bewaldete Plateau westlich von Hedemünden - Standort des römischen Hauptlagers.

 

3. Erweiterte regionale Kenntnisse durch Erforschung römischer Stützpunkte

Zu erweiterten Vorstellungen über Art und Umfang römischer Unternehmungen hat die Erforschung römischer Militärlager maßgeblich beigetragen. Neben den relativ wenigen, als Stützpunkte dienenden Standlagern, wurden entlang der Marschwege zeitlich begrenzt genutzte Marschlager errichtet. Als Beispiel sei auf das genauer dokumentierte Marschlager Wilkenburg bei Hannover verwiesen (12). In der Region Nordhessen/Südniedersachsen hat die schrittweise Erkundung des Standlagers Hedemünden dazu beigetragen, Interesse an der römischen Offensivperiode zu wecken sowie eine vertiefte Sichtweise zu erreichen.

Die Abb.1 zeigt den Standort des Lagers auf einem heute bewaldetem Plateau mit Steilabfall zur Werra hin. Im Tal befindet sich eine Furt, die eine Querung der Werra vom Marschweg auf den Höhen des gegenüber liegenden Kaufunger Waldes direkt zum Lager ermöglichte (vgl. Abb.3). Zur Sicherung der Marschwege und des Hauptlagers befand sich am gegenüber liegenden Hang das kleinere Nebenlager Kring (Abb. 2). Durch die Lage an einem Fluss konnten Schiffe über den Nordsee - Weser - Weg anlegen und zur Versorgung des Lagers beitragen.

 

Römerlager 1: Hauptlager Hedemünden; A7: Autobahn 7; Römerlager 2: Nebenlager Kring; Furt: Bereich mit Querung der Werra zum Hauptlager. (Quelle: Hessisches Landesvermessungsamt, Kreiskarte Witzenhausen 1:50 000, Ausgabe 1970).

Abb.2: Räumliche Lage der Römerlager Hedemünden und Kring im Naturraum Unteres Werratal.

 

Das Hauptlager umfasste einschließlich angegliederter Anlagen eine Gesamtfläche von 25 ha (5, S. 11 ff.). Maßgebende Bedeutung hatte das Hauptlager für den letzten Feldzug des Drusus: von Maiz über Westhessen nach Hedemünden bis zur Elbe mit dem folgenden Rückmarsch, wiederum über Hedemünden. Planmäßig angelegt wurde das Hauptlager ab 12 v. Chr.. Der Standort war durch die Lage am Fluss und an einem alten Fernweg begünstigt, der als Höhenweg vom Süden über die Werra führte, mit Abzweigungen in östliche und westliche Richtung.

Die gelungene Erforschung des Hauptlagers hat geschichtlich interessierte Gruppen zu weiteren Erkundungen angeregt. So konnten für den Feldzug des Drusus 9 v. Chr. die ungefähren Standorte der Marschlager von Südhessen bis Hedemünden abgegrenzt werden (9, S. 7 ff.). Ferner wurde die Lage weiterer Stützpunkte in Richtung Norden zum Leinetal hin umrissen.

 

Abb.3: Uferbereich der Werrafurt am Hangfuß des römischen Standlagers Hedemünden (Räumliche Lage vgl. Abb. 2).

 

4. Wirtschaftliche Verbindungen in das weitere Umland

Das Hauptlager Hedemünden war mit zentralen, größeren Gebäuden auf Steinfundamenten sowie mit Reihen von Funktionsbauten für Ausrüstung, Vorräte und handwerkliche Tätigkeiten ausgestattet. Während des Bestehens war das Lager dauerhaft besetzt und wurde intensiv genutzt (5, S. 301 ff.). Marschwege banden das regionale Umland zumindest teilweise an den Stützpunkt an. Unter diesen Bedingungen dürfte der Standort bestebt gewesen sein, die eigene Versorgung und die nachgeordneter Lager möglichst weitgehend aus dem Umland zu decken. Bedarf bestand vor allem an Metallen zur Ergänzung der militärischen Ausrüstung sowie an landwirtschaftlichen Produkten für die Ernährung.

Relativ eindeutig lässt sich die Gewinnung von Metallen aus regionalen Vorkommen nachvollziehen. Sowohl im Hauptlager Hedemünden als auch im Nebenlager Kring wurde Eisenschlacke gefunden, die auf eine Verarbeitung von Metallen vor Ort schließen lässt (5, S. 268 ff.). - Für den Abbau von Metallerzen sind im Umkreis des Standlagers relativ viele, in frühgeschichtlichen Perioden genutzte Stätten des Erzabbaues nachweisbar. Es handelt sich durchweg um nahe der Oberfläche liegende Vorkommen, die vermutlich bereits in der Bronzezeit und der nachfolgenden keltischen Kulturperiode (ca. 800 bis 100 v. Chr.) genutzt wurden.So lassen sich im Raum der östlich von Hedemünden gelegenen Kleinstadt Witzenhausen zwölf Standorte mit bronzezeitlichem Erzabbau bestimmen (4, S. 10 ff.). Die Entfernung dieser Vorkommen zum Hauptlager liegt zwischen 12 und 20 Km. Es kann angenommen werden, dass diese Vorkommen direkt unter römische Aufsicht gestellt oder die Rohstoffe als Lieferung bzw. Abgabe von einheimischen Betreibern bezogen wurden. Römische Münzfunde in der Nähe einiger Erzvorkommen festigen dise Annahme.

Einige der an der Aufhellung der römischen Präsenz beteiligten Nachforschungen haben sich auch auf die historischen Gutsanlagen in Dörfern des Werra- und Leinetales erstreckt. Diese Nachforschungen ergeben für einige Gutshöfe, dass sie als villae rusticae angelegt und genutzt worden sind. Zu der sich stellenden Frage, ob diese Hinweise eine reale Basis haben können, erscheinen weitergehende Überlegungen angebracht.

Die villa rustica wird nicht nur für Italien, sondern auch für die römisch besetzten Gebiete Mitteleuropas (südlich der Donau und westlich des Rheins) als vorherrschender Gutstyp für die Landbewirtschaftung angegeben (2, S. 72 ff,). Die mitteleuropäischen villae rusticae werden als größere Hofanlagen beschrieben, in Rechteckform angelegt, mit einem größeren Haupthaus in der oberen Mitte und seitlich angeordneten Lager- und Stallbauten. Als mittlere Hofgröße werden 100 ha genannt. Danach ist es wenig wahrscheinlich, dass zur teilweisen Versorgung eines Standlagers in der verfügbaren Zeit Gutshöfe dieses Typs angelegt und betrieben werden konnten - zumal in einem gerade zur römischen Oberhoheit genötigten Stammesgebiet.

Wahrscheinlicher erscheint es, dass bereits bestehende, größere Höfe zur Lieferung von landwirtschaftlichen Produkten herangezogen oder direkt unter Aufsicht genommen wurden. Können aber größere Höfe in germanischen Stammesgebieten angenommen werden, mit einer fast durchweg bäuerlichen Besiedlung? Gutshöfe im Umfeld weitgehend ähnlicher, bäuerlicher Anwesen sind anzunehmen, wenn es sich um eine bereits gegliederte Gesellschaft mit einer Führungsschicht handelt, die sich einen größeren Landbesitz sichern konnte.

Eine gegliederte Gesellschaft kann für Mitteleuropa bereits für die Bronzezeit angenommen werden (vgl. 7, S. 54 ff.). Für die keltische Kulturperiode (800 bis etwa 100 v. Chr.) wird deutlich eine bäuerliche Gesellschaft beschrieben, die neben regionalen Fürsten eine adelige Führungsschicht aufwies (1, S. 80 ff.). Die Region Nordhessen/Südniedersachsen lag im nördlichen Grenzbereich des keltischen Kulturraumes. Wahrscheinlich war bei den von Norden kommenden germanischen Stämmen eine ähnliche gesellschaftliche Gliederung mit einer adeligen Führungsschicht vorhanden (11, S. 28 ff.). So ist für eine germanische Siedlung an der Nordseeküste in der Anlage des Dorfes ein sich abhebender, größerer Hof belegbar (3, S. 32 ff.).  

Somit ist zumindest die Annahme berechtigt, dass es in der Beispielregion lange vor der versuchten römischen Besetzung herausgehobene, größere Höfe gab. Es ist damit auch wahrscheinlich, dass diese Herrenhöfe unter römischer Oberhoheit als quasi villae rusticae genutzt wurden - und von eine germanischen Führungtsschicht später weiter genutzt worden sind.

Die angeschnittenen Themen verdeutlichen - wenn manche Sachverhalte auch nur mit Wahrscheinlichkeiten einzuordnen sind - dass der ländliche Raum eine sehr viel längere Kulturgeschichte aufweist als die heute meist im Vordergrund gesehene Stadtkultur.

 

5. Literatur (Auswahl)

1. Demandt, A., 2014: Die Kelten, 8. Aufl.. Verlag C.H. Beck, München.

2. Fischer, Th., 2017: Die römische Villa Rustica von Möckenlohe u. die römische Landwirtschaft in Bayern. Verlag F. Pustet, Regensburg.

3. Franz, A., 2013: Reicher Bauer, großer Stall. Zeitschrift "Der Spiegel", Serie Geschichte, 2/2013, S. 30 ff.. Spiegel Verlag, Hamburg.

4. Gernand, R., 2016: Was suchte Rom in den Wäldern u. Sümpfen von Gemanien? Zeitschrift "Hessischer Gebirgsbote", H. 1, 2 u.3. A. Bernecker Verlag, Melsungen. 

5. Grote, K. et al., 2012: Römerlager Hedemünden. Veröffentlichungen d. archäologischen Sammlungen d. Landesmuseums Hannover, Bd. 53. Sandstein- Verlag, Dresden.

6. Lehmann, G.A., 2012: Hedemünden u. der althistorische Hintergrund: die Ära der Drusus- Feldzüge. In: Grote, K., Römerlager Hedemünden, S. 280 ff.. Sandstein- Verlag, Dresden.

7. Meller, H. u. K. Michel, 2018: Das Reich der Himmelsscheibe. Zeitschrift "Geo", H. 10, S. 54 ff.. Verlag Gruner u. Jahr, Hamburg.

8. Plümer, E., 1961: Die Urgeschichte des Sollings. Sonder- Veröffentlichung d. Heimat- u. Museumsvereins, Northeim.

9. Schlitzberger, U. u. K. Fröhlich, 2015: Antike Reisewege im hessischen Mittelgebirge. Manuskriptdruck d. vhs Region Kassel. Kursbericht 2015, Kassel.

10. Schulze, E., 1995: 7500 Jahre Landwirtschaft in Deutschland. Hrsg. Universität Leipzig, Wissenschaftsbereich Agrarökonomik.

11. Steinborn, G., 2010: Die Germanen zwischen den Oberläufen v. Ems u. Lippe und dem Solling. Internetdatei www.roemerfreunde-weser.info

12. Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, 2019: Römisches Marschlager von Wilkenburg. Internetdatei.

13. Wolters, R. 2018: Die Römer in Germanien. Verlag C.H. Beck, München.

 

       Excursion into the early history of a rural region 

        Published: Ecovast Newsletter, No. 68 (Tenterden, Kent, UK)

  

 

1. Introduction 

In recent decades, the knowledge of the cultural situation and the processes of pre- and early historic periods in central Europe could be significantly expanded. This knowledge was achieved both through the archaeological exploration of additional individual finds and larger building structures (compare 2, p. 54ff.; 5, p. 11 ff.). Special interest among other things is the attempted military occupation of Germania by the Roman Empire of the areas east of the River Rhine.The interest in this can be explained by the last historical effect of this period. On the other hand, the individual finds and secured facilities are relatively more numerous and often more clearly classified than those of previous time series.

As an example of extended knowledge for the time of roman actions, the area Northern Hesse/Southern Lower Saxony is cited. For this time, the region can be regarded as a common area of Roman operations in central Germania (and today`s central Germany). The extended knowledge has led to some additional aspects for existing landscape features and isolated structures in village settlements. These are the reason for the following compilation.

 

2. Overview of Roman actions

The beginning of concrete plans for the integration of the regions east of the Rhine in Germania is from about 16 B.C. onwards (6, p. 282 ff.). The implementation of this first Phase was carried out by Drusus, stepson of Emperor Augustus and governor of the Roman territories left of the Rhine. Upto 12 B.C., in a first step forts and several main camps in stratically important sites were laid out with military assignment. At about 12 B.C. the regionally most important main camp Hedemuenden was laid out. The location is ca. 30 km southeast of the city of Goettingen in Lower Sacony. Three major campaigns were undertaken by Drusus from 12 B.C. for the planned military subjugation of the areas east of the Rhine upto the River Elbe.

- 12 B.C. started a campaign from the Lower Rhine region with the assistance of a fleet (over the Zuidersee) along the North Sea coast to the estuary of the river Elbe.

- Again from the Lower Rhine region (Xanten) 11 B.C. started a larger operation along the River Lippe in the middle region of the River Weser (tribal area of the Cheruscans).

- Probably the most extensive operation (three legions) led Drusus 9 B.C. from Mainz through the Western Hessian valley areas to the main camp of Hedemuenden/River Werra and then further to the River Elbe. The return way led probably up the River Saale and then along a line south of the Harz Mountain again to the main camp of Hedemuenden. On this train back Drusus died as a result of an accident.

- At a temporal intervall a campaign took place 5 B.C. along the river Main east in local tribal areas.

The campaigns were accompanied by devastation of surrounding areas and forced the Germanic tribes recognicion of Roman supremacy or commitment to the alliance. - After Drusus`s death, leadership was passed to his brother (and later emperor) Tiberius. This led again from 8 B.C. to several campaigns across the regions east of the Rhine upto the River Elbe (13, p. 35ff.). With theese undertakings, the recognicion of Roman supremacy was consolidated for several years. As from the military camps, the punctual influence on the internal life of the Germanic tribes was extended collaterally.

However in 2 A.D. again there was a great uprising of the northwestern tribes witch was fought down by Tiberius in 3/4 A.D. It was followed by a solid phase of Roman supremacy and influence. This ended abruptly in 9 A.D. with the defeat of Varus against a Germanic coalition under the leadership of Cheruscan ruler Arminius and the loss of three legions.

 

Fig.1: View from the south east on the wooded plateau west of Hedemuenden - location of the main Roman camp.

 

In the years 14 to 16 A.D. several more major campaigns were undertaken by the Romans under the leadership of Germanicus, including the areas of the Cheruscans (middle region of the River Weser) and the Chatti (Northern Hesse). The operations were carried out as revenge campaigns and the renewed subjugation of the Germanic tribes. Since no lasting success emerged, a departure from the plan of the conquest of the Germanic areas east of the Rhine is to be from about 17 A.D. (6, p. 296). The time of Roman efforts to gain supremacy lasted from 14 B.C. to 9 A.D., i.e. 23 years. Beyond that, until the end of the Germanicus campaigns, are 30 years.

The fighting required heavy losses on both sides and, on the Roman side, considerable military infrastructure expenditures. Therefore the attitude of the offensive strategy is understandable. The battles continued, however, interrupted by decades of long rest, in the following centuries until the end of the migration. At the same time an appreciation of the Roman presence in Germania took place through mutual exchange of goods and trade. In this way, direct Roman infuence may have been exerted, such as ore and metal extraction and the production of agricultural products (13, p. 89 ff.). 

 

3. Extended regional knowledge through exploration of Roman bases

The exploration of the Roman military camps has contributed significantly to expanded ideas about the nature and extent of Roman enterprises. In addition to the relatively few permanent camps temporary marching camps were erected along the marching paths. As an example refer to the more precisely documented marching camp Wilkenburg near Hannover (12). In the region of North Hesse/Southern Lower Saxony, the gradual exploration of the main camp Hedemuenden has helped to arouse interest in Roman offensive period and to gain a deeper perspective.

 

Roman camp 1: Main camp Hedemuenden; Roman camp 2: Subcamp Kring; Ford: Area with crossing the River Werra to the main camp; A 7: Highway 7; (Source: Hessian State Office for Surveying, District Map Witzenhausen 1: 50 000, issue 1970).

Fig. 2: Spatial location of the Roman camps Hedemuenden and Kring in the natural unit Lower River Werra.

 

The main camp, including annexed facilities, had a total area of 25 ha (5, p.11 ff.). Significant importance had the main camp for the last campaign of Drusus: from Mainz via West Hesse to Hedemuenden upto the River Elbe with the following return march, again via Hedemuenden. Scheduled the main camp was from 12 B.C. The site was favoured by its location by the river and by an old long-distance way that ran north as a mountain trail from the south to the River Werra, which branch offs to the east and west.

The successful exploration of the main camp has stimulated historically interested groups for further exploration. So for the campaign of Drusus 9 B.C. the approximate locations of the marching camps from southern Hesse to Hedemuenden could be demarcated (9, p.7 f.). Furthermore the location of other bases in the north to the River Leine were outlined. 

 

Fig. 3: Bank area of the ford across the River Werra on the slope of the Roman camp Hedemuenden (see Fig. 2 for spatial position).

 

4. Economic connections in the wider surrounding area

Hedemuenden´s main camp was equipped with central, larger building complexes on stone foundations and with rows of functional buildings for equipment, supplies and craft activities. During the existence of the camp, it was permanently occupied and was used intensively (5, p. 302 ff.). March paths connected the regional hinterland at least partially to the base. Under these conditions, the location was anxious to cover its own supply and the secondary camps as much as possible from the surrounding area. There was a paticular need for metals to complete military equipment and agricutural products for nutrition.

The extraction of metals from regional deposits can be understood relatively clearly. Both in the Hedemuenden main camp and the Kring subcamp, iron slag was found which suggests the on-site processing of metals (5, p. 268 ff.). - For the mining of metal ores in the vicinity of the camp are relatively many sites of ore mining detectable, used in protohistoric times. Its all about near- surface deposits, which were probably used in the Bronze Age and the subsequent Celtic culture period (about 800 to 100 B.C.). Thus in the area of the small town of Witzenhausen, located to the east of Hedemuenden, twelve sites can be defined with Bronze Age ore mining (4, p. 10 ff.). The distance between this deposits and the main camp lies between 12 and 20 km. it can be assumed that these deposits were placed directly under Roman supervision or that the raw materials were obtained from local operators as supplies or deliveries. Roman coin finds near some ore deposits confirm this assumption.

Some of the researches involved in the clarification of the Roman presence have also extended to the historic manors in villages of the River Werra and Leine valleys. These research results for some farms show that they have been created as villae rusticae and used. The question that arises wether these references can have a real basis, further considerations seems appropriate.

The villa rustica is mentioned not only for Italy, bur also for the Roman occupied areas of Central Europe (south of the Danube and the ares west of the Rhine) as the predominant type of land management (2, p. 72 ff.). The central European villae rusticae are discribed as larger courtyards, laid out in a rectangular shape, with a larger main house in the upper middle and laterally arranged storage and stable buildings. The average farm size is called 100 ha. After that it is unlikely that the partial supply of a still camp in the time available estates of this type could be created and operated - especially in a necessary tribal area in Roman subremacy.

It appears more probable that already existing larger farms were to supply agricultural products or were directly under supervision. Can however larger farms in Germanic tribal territory be accepted with an almost rural settlement? Manors in the context of largely similar, rural property are to be assumed, if it is an already structered society with a larger land ownership.

An articulated society can already be assumed for Central Europe for the Bronce Age (see 7, p. 54 ff.). For the Celtic cultural period (800 to ca. 100 B.C.), a peasant society is clearly described, which in addition to regional princes had a noble leadership (11, p. 28 ff.). Thus for a Germanic settlement on the North Sea cost in the plant of the village, a contrasting larger yard is provable (3, p. 32 ff.).

Thus at least the assumption is that in the example region there were larger farms long before the attempted Roman occupation. It is therefore likely that these mansions were used under Roman supremacy as quasi villae rusticae - and have been used later by a Germanic leadership.

The mentioned themes make it clear - even if some facts can only be classified with probabilities - that the rural area has a much longer cultural history than the city culture that is mostly seen in the foreground today. 

 

5. Literature (Selection)

1.  Demandt, A., 2014: The Celts, 8th ed. Publisher C.H. Beck, Munich.

2.  Fischer, Th., 2017: The Roman Villa Rustica by Möckenlohe and Roman agricuture in Bavaria. Publishing F. Pustet, Regensburg.

3.  Franz, A., 2013: Rich farmer, big stable. Magazine "Der Spiegel", series history, 2/2013, p. 30 et seq. Spiegel Publ. House, Hamburg.

4.  Gernand, R., 2016: What is Rome looking for in the woods and swamps of Germania? Magazine "Hessian Mountain Messenger", Nr. 1, 2, and 3. A. Bernecker      Publ. House, Melsungen.

5.  Grote, K. et al., 2012: Roman camp Hedemuenden. Publications of archaeological collections of the State Museum Hannover. Sandstein - Publ. House, Dresden. 

6.  Lehmann, GA. 2012: Hedemuenden and the ancient historical background: the era of the Drusus campaigns. In: Grote, K., Roman camp Hedemuenden, p. 280 ff.. Sandstein - Publ. House, Dresden.